Allergiehomepage von Dr. Klaus Jürgens

 

Homöopathie:

Hier möchte ich Ihnen einiges Wissenswertes zur Homoöpathie nahebringen. Sie werden dann besser verstehen was Homöopathie überhaupt ist, was die Vor- und Nachteile sind, was eigentlich keine Homöopathie im klassischen Sinne ist...

Ursprung der Homöopathie:

Homöopathie geht im Wesentlichen zurück auf Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843). Er war Arzt, wobei er aus finanziellen Gründen (damals waren Ärzte noch schlechter bezahlt als heute) teils als Bibliothekar, teils als Übersetzer arbeitete. Bei seiner Arbeit stolperte er über einen Text über die Wirkung der Chinarinde, ein altes Malariamittel. Er wollte die Wirkung derselben am eigenen Körper ausprobieren und stellte dabei fest, dass die hervorgerufenen Symptome bei Einnahme am gesunden Menschen praktisch denen entsprachen, die auch die Malaria hervorrief. Zwar hatten bereits Hippokrates und Paracelsus solche Ähnlichkeitswirkungen beobachtet, aber irgend wie war das Wissen darum wieder verloren gegangen. Hahnemann war fasziniert und machte weitere Ähnlichkeitsversuche. Wegen der Giftigkeit mancher Substanzen, z. B. von Schlangengift, verdünnte er diese. Er nahm dazu meist ein Zehntel der Prüfsubstanz und 9 Zehntel Alkohol, manchmal ein Hundertstel. Diese Mischung schüttelte er gut, damit eine möglichst gute Durchmischung erfolgte, dann verdünnte er noch mal im selben Maß etc. Es entstanden Verdünnungsreihen, in denen nur noch ein Tausendstel, ein Hunderttausendstel etc. der zu prüfenden Substanz enthalten war. Eigenartiger Weise stellte er dabei fest, dass sich die Wirkung oft dadurch nicht abschwächte, sondern meist sogar verstärkte. Aus dem ursprünglichen Begriff Verdünnungsreihe entstand dann der Begriff der Potenzierung. Darin drückt sich nicht nur aus, dass der Stoff, zum Beispiel bei D6, nicht nur mit 10 hoch 6, also der Zehnerpotenz 6 verdünnt, sondern auch verstärkt wurde. In vielen Selbstversuchen und Versuchen von Dutzenden von gesunden Angehörigen / bezahlten Probanden wurde so eine ganze Serie von Stoffen, teils Flüssigkeiten, teils Feststoffen, einer sogenannten Arzneimittelprüfung unterzogen, die Auswirkungen notiert und daraus Anwendungslisten erstellt. Es wurde dabei genau beobachtet, unter welchen Umständen ein solches Medikament wirkt. Es kann z. B. eine Substanz gegen Fieber wirken, wenn der Patient dabei viel schwitzt, die andere wenn er dabei trockene Haut hat, die eine wenn ihm jede Bewegung weh tut, die andere wenn er sich relativ frei bewegen kann, es hängt davon ab, ob die Beschwerden tags oder nachts schlimmer sind, bei Wunden ob die Verletzung stumpf oder scharf ist, ob der Wundrand glatt oder ungleichmäßig gerissen ist usw. Ein unter falschen Bedingungen genommenes Mittel wirkt entweder nicht oder, allerdings selten, schadet sogar. Auf dieser Basis sind inzwischen ein paar Tausend Substanzen getestet worden und in der "Materia Medica", der homöopathischen Arzneimittellehre, gelistet. Wieso durch das "Verschütteln" die Wirkung erhöht wird, ist seit Hahnemann nicht klarer geworden, man sieht nur, dass es offenbar wirkt.

Wegen der guten Erfolge und der Preiswürdigkeit der Behandlung hat sich die Homöopathie immer weiter verbreitet, vor allem in Frankreich, in anglikanischen Ländern und Indien, dort in Konkurrenz zu Ayurveda. Sogar die deutschen Krankenkassen sind inzwischen so weit, dass sie mit einigen Homöopathen bereits Behandlungsverträge abgeschlossen haben. Die Homöopathie arbeitet also seit gut 200 Jahren nach bewährten wissenschaftlichen Prinzipien aufstrebend zum Wohle der Menschheit, rund um den Erdball.

Nachteile der Homöopathie: Mit der Homöopathie können akute und chronische Krankheiten behandelt werden, körperliche und psychische. Wo es aber mit homöopathischen Medikamenten zu riskant wird bzw. schlicht unmöglich, ist bei ernsthaft lebensbedrohenden Krankheiten wie manchen Infektionskrankheiten, Tumoren und ähnlichem. Die Homöopathie kann zwar die sogenannte Lebenskraft des Organismus anregen, aber wo schnelle Hilfe nötig ist wie in der Notfallmedizin, einer (auch nur drohenden) Sepsis usw., muß mit der allopathischen Medizin eine Sofortmaßnahme begonnen werden, sei es Operation, Antibiose oder Entsprechendes. In der Regel kann aber zumindest zusätzlich mit der Homöopathie unterstützt werden, damit die Schmerzen weniger werden, eine Wunde schneller abheilt, eine Gefäßverstopfung wieder rekanalisert usw.

zu Komplexmitteln:

Von verschiedenen Arzneimittelfirmen werden nun für die Anwendung durch Laien, d. h. Privatpersonen und Heilpraktiker (Hahnemann selbst hatte gefordert, dass die Anwendung wegen der Stärke der Wirkung oder Nebenwirkung nur von Ärzten erfolgen solle) sogenannte Komplexmittel verkauft. Diese Präparate enthalten alle möglichen Substanzen, die bei einer Krankheit helfen sollen, ohne dass auf die ganz spezielle Anwendung (s. o.) Bezug genommen wird. Man geht von der Vorstellung aus, dass schon irgend eines der enthaltenen Mittel wirken werde. Solches war von Hahnemann ausdrücklich als unärztlich und unverantwortlich betrachtet worden, er nannte diese Leute "Halb- oder Bastardhomöopathen". Man kann sich das so vorstellen, dass jedes Mittel durch einen Lautsprecher dargestellt wird, der eine bestimmte Information an den Organismus weitergibt. Ob Sie von einem Mittel mehr oder weniger nehmen (niedrigere oder höhere Potenz, mehr oder weniger Tropfen oder Globuli), ist nicht so gravierend, da ja aus jedem Lautsprecher der gleiche Ton kommt. Wenn Sie aber lauter verschiedene Mittel nehmen, kommen sozusagen aus jedem Lautsprecher verschiedene Informationen und alle auf einmal durcheinander. Ob Sie da noch etwas verstehen bzw. Ihr Organismus daraus das für ihn wichtige herausfiltert, ist zumindest zweifelhaft. Etliche Mischungen sind sogar so unsinnig, dass sich widersprechende Mittel gleichzeitig enthalten sind.

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